Wandern ist gesund für Körper und Seele
Bewegung in der freien Natur fördert schon nach kurzer Zeit die Ausdauer
(dbp/wgt) Wandern ist angesagt bei den Deutschen, ob zur Stressbewältigung oder zur gezielten Förderung der Gesundheit. Jeder dritte Bundesbürger über 16 Jahre schnürt nach Angaben des Deutschen Wanderverbands (DWV) mindestens einmal im Monat seine Wanderschuhe.
Dass sich das ausdauernde Gehen in freier Natur positiv auf Körper und Seele auswirkt, ist mittlerweile auch durch wissenschaftliche Studien bestätigt, wie aus einem Forschungsbericht des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Demnach gilt Wandern als Ausdauersportart, die das Herz- und Kreislaufsystem stärkt und damit das Risiko senkt, an Herz- und Kreislaufstörungen zu erkranken. Auch das Immunsystem profitiert von regelmäßiger Bewegung. Die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten sinkt.
Für Übergewichtige besonders geeignet
Im Unterschied zu anderen Ausdauersportarten eignet sich Wandern besonders gut als Einstieg in die körperliche Bewegung, insbesondere für stark übergewichtige Menschen. Wer mehr Gewicht auf die Waage bringt, verbraucht auch mehr Energie und verbrennt beim Wandern deutlich mehr Kalorien als Normalgewichtige. Gleichzeitig kräftigt Wandern den Bewegungsapparat. Dadurch werden Knie- und Hüftgelenke entlastet und die gesamte Haltemuskulatur des Körpers gestärkt.
Das macht Wandern auch für ältere Menschen attraktiv. Denn verbesserte Ausdauer und Körperkoordination senken das im Alter zunehmende Sturzrisiko und tragen damit zu einer deutlich längeren selbstständigen Lebensführung bei. Weil regelmäßige Bewegung hilft, überschüssige Pfunde abzubauen, kann Wandern auch dazu beitragen, das Diabetes-Risiko im Alter zu verringern.
Doch nicht nur dem Körper, auch der Psyche kommt das sportliche Gehen im Grünen zugute. Es kann negative Stimmungen reduzieren, Depressionen vorbeugen und helfen, Stresssituationen besser zu bewältigen.
Positive Wirkung schon nach kurzer Zeit
Dass sich die positiven Effekte des Wanderns bereits nach relativ kurzer Zeit einstellen, zeigt eine Studie zum Gesundheitswandern unter der Leitung des Sportwissenschaftlers Professor Kuno Hottenrott von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Teilnehmer verloren überflüssige Pfunde, verbesserten ihre Blutdruckwerte und steigerten sowohl Ausdauerleistung als auch Koordinationsfähigkeit. Grund genug für etliche Krankenkassen, das Gesundheitswandern als Präventionsleistung anzuerkennen. Die vom Deutschen Wanderverband konzipierten Wanderungen werden durch physiotherapeutische Übungen aufgelockert, die von eigens dafür ausgebildeten Gesundheitswanderführern angeboten werden.
Vorsicht bei großen Höhen
Zwar sind die gesundheitlichen Risiken beim Wandern gering. Risikopatienten sollten aber vor der ersten Wandertour ihren Arzt konsultieren. Ansonsten sind selbst Bergwanderungen bis zu einer Höhe von 2.500 Metern auch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kein Tabu, wie Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK), erläutert: „Davon ausgenommen sind nur Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche oder ernsten Lungenerkrankungen. Denn Probleme mit der Sauerstoffsättigung treten gewöhnlich erst in größeren Höhen auf.“